Seit Juli dieses Jahres tragen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für die Untersuchung zur Hautkrebs-Früherkennung. Dabei sucht der Mediziner die Haut auf verdächtige Veränderungen ab – für Versicherte ab 35 Jahren ist das nun alle zwei Jahre kostenlos. Die Untersuchung kann auch von speziell ausgebildeten Hausärzten und nicht nur wie bisher von Dermatologen durchgeführt werden. Es wird sowohl auf schwarzen als auch auf den sogenannten weißen Hautkrebs hin untersucht, denn dieser Hautkrebstyp ist viel verbreiteter.
Mit dem Hautkrebs-Screening auch gegen weißen Hautkrebs
In der Häufigkeit unterscheiden sich die zwei Hautkrebsarten sehr stark: Pro Jahr werden 15.000 Menschen in Deutschland mit der Diagnose schwarzer Hautkrebs konfrontiert. Bei weißem Hautkrebs gehen Schätzungen von mehr als siebenmal so vielen Fällen aus. Für beide Hautkrebstypen gilt: Je früher sie diagnostiziert werden, desto höher liegen die Heilungschancen. Wird der weiße Hautkrebs bereits in einem frühen Stadium entdeckt, ist in jedem Fall eine einfache Therapie möglich: Die betroffene Hautpartie wird mit einem Gel oder einer Creme behandelt. Eine Operation ist häufig nicht nötig.
Um bedenkliche Hautveränderungen frühzeitig zu erkennen, kann jetzt jeder selbst vorsorgen: Beim unkomplizierten und schmerzfreien Hautkrebs-Screening sucht der Arzt die Haut auf Krebsanzeichen ab. Die Untersuchung wird nun im 2-Jahres Rhythmus von den Krankenkassen erstattet. Zudem entfällt, wie bei jeder gesetzlichen Gesundheitsleistung, auch die Praxisgebühr. Die Kassen raten, diese Möglichkeit der Früherkennung unbedingt zu nutzen und vom kostenfreien Screening-Angebot regelmäßig Gebrauch zu machen. Während der Hausarzt lediglich die Diagnose stellt und im Verdachtsfall zur Abklärung des Befundes und gegebenenfalls Therapie an den Hautarzt überweist, kann dieser sowohl die Diagnose als auch die Therapie durchführen.
Sonnenterrassen des Körpers sind besonders gefährdet
Besonders Licht-exponiert und damit anfällig für den weißen Hautkrebs sind die sogenannten „Sonnenterrassen“ des Körpers. Das sind die Stellen, auf die die Sonnenstrahlen senkrecht und besonders oft auftreffen: Ohren, Nase, Stirn, Lippen, Nacken, Hände und gegebenenfalls die Glatze. Neben der Intensität und Häufigkeit der Strahlenbelastung spielt auch die genetische Veranlagung eine Rolle. Helle Hauttypen mit rötlichen oder blonden Haaren, Sommersprossen oder vielen Pigmentflecken und Menschen mit Hautkrebserkrankungen in der Familie sollten besonders auf den Schutz ihrer Haut achten.
Das veränderte Freizeitverhalten und häufiger gewordene Sonnenurlaube auch im Winter werden für den deutlichen Anstieg der jährlichen Zahl an Hautkrebs-Neuerkrankungen verantwortlich gemacht. Vor dem Hintergrund dieser dramatischen Entwicklung werden die Kosten für das Hautkrebs-Screening nun von den Krankenkassen übernommen – um eine Neuerkrankung frühzeitig erkennen und effektiver behandeln zu können.
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